Saturday 7 February 2015

KAPITEL 8

Beim Mittagessen sagte meine Mutter zu Robert: "Bring deine Freunde ruhig mit. Sooft du willst. (Man muß doch wissen, was die Kinder treiben.)"
Hammelfleisch und Kohl.
"Aber nicht den Schneefoot, den nicht", sagte mein Vater. "Den will ich hier in meinem Haus nicht sehn.
Hammelfleisch setzt sich immer so am Gaumen ab, wenn es kalt wird.
Das ist ein Rotzlöffel"
Schneefoot hatte meine Schwester mal ins Kornfeld gestoßen und küssen wollen.
"Der hat auch schon so'n komischen Gang", sagte meine Mutter. "Da merkt man gleich, daß was nicht in Ordnung ist. "Er könne einem ja auch gar nicht richtig in die Augen sehn.
"Ja, miesnitz", sagte mein Vater kauend, "völlig verbumfeit."

Es klingelte.
"Iss Waller da?"
"Das wird er woll."

Fliegensuppe. Hoffentlich würde mien Vater nicht die Zitronenschale bekommen. "Na, München-Riem?" sagte er zu Manfred, der sich mit seinen imitierten Lederhosen neben die sechs ineinandergeschobenen Tischen setzte, auf denen eine Flasche Steinhäger mit erntekranzählichem Tropfenfänger stand.
"Hast du schon deine Schularbeiten gemacht? Lesen, Schreiben, Rechnen? Arbeiten, arbeiten, arbeiten, arbeiten... immer arbeiten, immer fleißig sein."

Und Robert, wann gedenke der seine Schularbeiten zu machen? Mathematik, Physik, Chemie?
"Sieh mich an! Arbeiten, arbeiten, arbeiten, arbeiten?"

"Kopf hoch", habe früher Deike, genannt Bobby, immer gesagt: "Le roi." Dan hätten sie im Chor "le roi" sprechen müssen.
"Le roi" heiße "der König". - Und "le soleil", das heiße: die Sonne. Die Sonne sei im Französischen männlichen Geschlechts.
Und der Mond sei weiblich, sagte meine Mutter, der Mond mit seinem silbernen Schein. Das lernten wir alles noch. Das würde nachher noch ganz schön, wenn wir das alles könnten:

Mein Vater deutete mit dem Löffel auf mich: "Sag doch noch mal "Neutland" mein Junge." Gegen die Druckstellen hinter seinem Ohr müsse er bald mal was tun.

An die Wände unseres Zimmers pinnte mein Bruder Bilder von Tommy Dorsey, Harry Roy und anderen Jazzgrößen. Die hatte er aus Plattenkatalogen. Ein Bild von einer Bauernstube mit Hühnern unter dem Bett hängte er ab. Warum er das tue, fragte meine Mutter.
"Das will ich dir ganz genau sagen" antwortete mein Bruder, "einzig und allein aus dem einfachen Grunde, weil wir uns das nun lange genug angekuckt haben. Da kriegt man ja'n ganz verqueren Blick."

Für das Radio schaffte er sich Kopfhörer an. Wenn er die einschaltete, konnte nur er etwas hören. Er hottete still und gleichmäßig vor sich hin. Immer wieder geschah es, daß einer hereinkam und am Lautstärkerergler drehte, weil er dachte: Gott, wie leise... Das zwang ihn dann aus dem Sessel. Wie rasend riß er sich die Hörer herunter, aus denen überlaut ein Foxtrott quäkte.

Das sei schon eine Crux mit uns.

Die Boys kamen gegen drei. Bubi lief immer erst durch alle Zimmer. "Iss deine Schwester nicht da? "Auf dem Flügel ein paar Töne klimpern, das Barometer anschlagen und die Blumenpotte prüfen, ob sie Wasser genug haben. "Was iss'n diss für'n Schinken?"
Nein, meine Schwester sei nicht da, die sei bei Christa. Schade.

Der kräftige Heini konnte die Tonleiter hochrülpsen. Wenn er furzen wollte, was er immer so laut wie möglich tat, drückte er sich im Stuhl hoch und sagte: "Nuntio".

Von Michael ging das Gerücht, er höre auch "klassische" Musik. Liszt sei gar nicht so übel. "Der Liebestraum". Er haßte es, wenn man immer nur schnelle Platten auflegte. Schnell - langsam - schnell: So müsse es gemacht werden. Auch Sinfonien seien so aufgebaut und Sonaten. "Is that clear?"

Er kam auf den Flur wo ich mit Manfred spielte. Die Autos wollte er sehen. Für Azteken interessierte er sich nicht. Wenn er mal einen Eisenträger habe, wolle er mir den leihen, sagte er, auf feine Weise lispelnd. Den könne man gut als Rennbahn gebrauchen.
Ob Manfred auch Autos habe? Hans Stuck in der Todeskurve? Katalognummer 2?
Der rote Alfa Romeo sehe ja komisch aus. Naja, die Italiener.

In seinem rostbraunen Zweireiher mit dem feinen Nadelstreifen wirkte er elegant. In Berlin hatte er eine neue Sonnenbrille gekauft, Zeiss Umbral, und in Gedser ein Spezialfeuerzeug. Das habe einen Katalysator aus Platin, das würde nicht mehr verkauft, weil sonst die Zündholzfabriken pleite machten. Die Pläne lägen in irgendeinem Panzerschrank.
Er fahre öfters mal rüber nach Gedser, zum Kaffeetrinken. Oder besser "Gesser", wie die Dänen sagten.

In the sade of an old apple tree...

Was ich glaubte, wie zackig das da wär. Aber kein Sandstrand wie bei uns. Die könnten da gar nicht baden.

... where the love in your eyes I could see...

Jetzt müsse er aber machen, gleich komme ein Break, den könne er sich nicht entgegen lassen.

Von seinem Taschengeld hatte sich Robert ein Grammophon gekauft, eins zum Aufziehen. Seine erste Platte hieß: "Im Gänsemarsch". Die war ihm von der Verkäuferin aufgeschwatzt worden. Heini schlug sie einmal kurz über die Tischkante."... und das war recht", sagten die andern. Deutsche Tanzmusik sei Seifenschaum. Kornblumenblau. Kurt Hohenberger möge noch angehen, "Amorcito mío", auf Telefunken. Aber Peter Kreuder, oder gar der Igelhoff..."Ach, du grüne Neune."

Woran das wohl liege? Gute Solisten hätten die Deutschen zwar, aber die Arrangements taugten eben nichts.
Auch die Franzosen: Alles Scheiße. Vielleicht gäbe es irgendwo in Nordfrankreich eine Band, von der man nichts wisse. "Mal eben im Atlas nachkucken. "Möglicherweise in Boulogne oder Le Havre, in 'ner rauchigen Hafenkneipe, kaum daß einer zuhört, Zigarette im Mund, Kopf schief, Baskenmütze. Aperitif.

"Kann schon sein."

Die Italiener im Suden, die seien einfach zu schlapp. Kämen hinten und vorn nicht hoch. Das mache wohl die Hitze. Weichheinis. Da wären die Engländer und Amerikaner schon'n andrer Schnack.

Man hatte Platten von Andrew Sisters - "Bei mir biste scheen!" - und von Lours Armstrong, von Jack Hilton und von Nat Gonella.

Gewisse Schlagzeugstellen wurden dauernd wiederholt, die Platten waren dort schon sichtlich abgenutzt. Dazu wurde gebladdelt, mit dem Fuß gestampft, daß die Lampen klirrten, geschrien, geächzt, mit den Armen gefuchtelt, wurden imaginäre Becken geschlagen - "tz-d-d, tz-d-d. tz-d-d" - und Sprünge vollführt, bis Woldemanns gegen die Decke pochten.

Segeln. Zum Klub gehörten auch die Töchter des Werftdirektors Mahnke. "Sehr ordliche Leute." Daß sie von Jazz nichts verstanden, sahen die Jungs ihnen nach. Dafür hatten sie eine Jacht, die man mitbenutzen durfte. "Lucia Warden".

60 Quadratmeter, mit Beiboot und Spirituskocher zum Kartoffelbraten.

Die ältere hieß Sylvia und hatte graue Hosen mit Schlag, die jungere Sybille, schwarzes Haar. Sie ließ sich gern so fotografieren, als kucke sie in die Ferne, am Mast stehend, ein Bein vorgeschoben, das schwarze Haar nach hinten schüttelnd. Beide streiften ihre weißen Armreife auf und lachten über Bubi, der seine Mütze nach hinten schob und bladdelte, über Heini, den kräftigen, der sich das Haar angeklascht hatte, über Robert mit seiner Friseurtasche, der, wenn ihn nicht alles trog - "was weiß ich - wieder mal 'ne Fünf in Mathe geschrieben hatte.

Bubi siteg in die Kajüte hinunter. "Was habt ihr hier denn für neue Gardinen? "Er steckte den Finger durch den Messingring der Kajütentür. " ... und so gut aufgeräumt." Über den Kojen ein Foto von Laboe.

Michael setzte die Segel. "Aufi geht's."

In Warnemünde, am Strand, trugen die Mädchen einen Zweiteiligen, die Jungs Dreieckbadehosen; man sah die Grübchen auf dem Popo. Der Sand war heiß, das Wasser hatte 19 Grad. Bubi beklatsche die ohnedies Braunen mit einer Emulsion: NU - BRA - NU. Nußbraun im Nu. "Hier noch'n bisßchen", und tüchtig verreiben. Blonde Härchen auf brauner Haut. Vielleicht eine kleine Massage? Nein, vielleicht später.

Der Liegekorb wurde zurechtgerückt, Marke Beutel 96, die Mädchen klebten sich Silberpapier auf die Nase und stiegen hinein. Bubi knüpfte nochmal eben Sylbias Hosenbändchen auf, das hatte sich vertüdert.
Auf ihrem braunen Nabel eine weiße Muschel.
Und Heine gab der schwarzen Sybille eine angerauchte Zigarrette.
Wer Strandkörbe mit Ölen und Fetten
beschmutzt, wird für den hierdurch
entstehenden Schaden haftbar gemacht.

Während die Mädchen im Strandkorb schmorten, machten die Jungs Musik auf zwei Grammophonen: lief eines, wurde für das andere eine Platte herausgesucht.
Mister Paganini, please play my rapsody...
"Immer dieser Nigger-Jazz", sagten die Leute in der Nachbarschaft. Dafür würde man ihnen die Burg schleifen, abends, wen sie eben nach oben gegangen waren.

... and if you sing it,
you simply have to swing it...

Daß Art Tatum blind sei und Chick Webb verküppelt, daß Artie Shaw es fertig kriege, eine ganze Nacht klassisch zu spielen, wie Teddy Stauffer dirigiere (eine Hand in der Tasche, lässig) und wie der Schalgzeuger von Count Basie heiße.
"Heini, gibst du nochmal eine Zigarette rüber?"

Manfred und ich saßen in gewisser Entfernung und beobachteten: was - wer - wie - wo - tut.
In großer Höhe drehte ein Doppeldecker einen Looping nach dem andern und weit draußen übte die Marine Schießen.

"Wie lange wollen die sich eigentlich noch sonnen?" sagte Heini.
Selters wurde zischend versprüht: "Iii!, ein Ball in den Korb geworfen, Seetang, Quallen, der Korb umgestürzt, und Sylvia an Händen und Füßen ("hau-ruck!") ins Wasser geschwungen.
Heini, "Wumma", wie man ihn auch nannte, nahm die schwarze Sybille auf die Schultern. Der Raub der Sabinerinnen.
Er stieg mit ihr auf den Wall, kaum daß sie noch das Haar zurückschütteln konnte, und stampfte und wieherte.
Durch das flache Wasser gespritzt, links-rechts, links-rechts, Kinder und OMas zur Seite - bis zum Bauch hinein, und dan fielen sie um und gingen blubbernd unter und waren für eine Weile weg.
(Michael machte Fotos, unter denen später "Wumma in Aktion" stehen würde. Zwei Kameras, eine vorn, eine hinten.)
Weit draußen Sylvia und Bubi, nur die Köpfe zu sehen. Die schwammen mal wieder bis zur dritten Sandbank.

Dann wieder in der Burg: kämmen.
Sylvia mit Haarspangen im Mund.
Man zog sich den Bademantel verkehrtrum an, füllte das neue Hemd, das Michael nicht aus Berlin, sondern aus München geschickt bekommen hatte, mit feuchtem Sand, setzte einen Schildkrötenball als Kopf darauf.
"Haste mal 'ne Stabbel für mich?"

Heini zog einen nassen BH an und drapierte sich mit einem roten Tuch. "Got that rhythm, boys!"
In der Friseurtasche fand sich ein Glas mit Pudding, das im Strandkorb gemiensam ausgelöffelt wurde. Und als es leer war, hatte Robert noch Brote "in petto".
"Robbi", wie sie ihn nannten.
Zatzig, epochal.

"Die nächste Arbeit schreibst du sicher besser", sagte Heini, Schinner lasse später immer etwas nach.
Dafür köne er sich auch nichts kaufen, sagte Robert. Er müsse sehen, wie es komme, vielleicht lasse er sich noch was einfallen.

Platten auflegen, Bladdeln, mit den Armen fuchteln, Bekken schlagen: tz-d-d, tz-d-d, tz-d-d...
Die schneeweiße Promenade. Strandwärter in Uniform. Männer mit Bauchläden
Apfel, Birnen und Bananen
schmecken vor und nach dem Baden...
Und der Doppeldecker machte wieder einen Looping.

Manfred und ich fuhren mit dem Zug zurück.
"Sag deinen Eltern, daß Flaute ist", rief Michael mir nach. "und faß dich an'n Kopf und sag: Kürbis gedeihe", setzte Robert hinzu.

Im Abteil nahmen wir die linke Seite, da konte man die Flugzeugwerke von Heinkel sehen.
Uns gegenüber eine dünne Frau mit Locken. Sie kümmerte sich nicht um das, was es da draußen zu sehen gab. Sie kramte unablässig in ihrer Wachstuchtasche. Hatte sie was vergessen?
Und gerade jetzt landete groß und immer größer eine Hundertelf. Die gäbe es auch mit Schwimmern, sagte Manfred, die He 114, die könne "wassern", so nenne man das. Wie wohl die He 112 aussehe, das möchte er gern wissen, oder die He 113.

Das Emaille-Schild unter der Notbremse war verändert worden:
Jeder Mißb_auch wird_ _straff
stand da jetzt.

Mein Vater wanderte, die Uhr in der Hand, in der Wohnung herum.
"Sind sie noch nicht in Sicht?" telefonierte er zum Jachtclub.
"Ne, Herr Kempowski, sie sind noch nicht umme Ecke."
Verdammte Schweinerei. Hörer aufgeknallt. Und er möchte wetten, daß sie direkt neben dem Apparat säßen und sich hoegten.
Und die Haut juckte wieder einmal, das war ja nicht zum Aushalten.

"Sie werden gewiß gleich kommen", sagte meine Mutter. Die saß auf dem Balkon und genoß den Sommerabend. "Kinder, wie isses schön, nein, wie isses schön. Junge, wie bist du braun..."
Schwalben kamen angelflitzt, und Dr. Krause prüfte noch ein letztes Mal, ob das Tor verschlossen ist. Von der katholischen Kirche her läutete es kräftig.
"Ist eigentlich 'n bißchen doll, nich?"

Ulla saß im Liegestuhl
An der Saale hellem Strande...
Sie trug einen karierten Trägerrock. Schade, sie wäre auch gern mitgefahren nach Warnemünde.
Er sei vielleicht ebensogut, sagte meine Mutter.
Aber Ulla wollte doch noch wissen, ob Bubi mitgewesen sei, und machte dann ihr trauriges Gesicht.

Endlich klickte das Minutenlicht, mein Bruder stieg schnurksend die Treppe hinauf.
Es werde ja auch langsam Zeit! Der ganze Abend im Eimer! Die Familie warte, und der Herr Sohn geruhe zu segeln.

Tee wurde eingeschenkt, die Balkontür geschlossen. Ulla hob den Rock, damit er nicht kraus wird, und setzte sich. Butterbrot mit Tomaten. Die Wurst in Glasschalen auf einem langen Nickeltablett, mit Radieschen und Petersilie verziert. Metzurst und Lebenswurst, Rügenwalder und gekochter Schinken. "Else, bringen Sie doch bitte noch mal eben die Karaffe mit Rum..."
Feinbrot, Schwarzbrot, ganz schwarzes Brot (von Bäcker Lampe, mit besonders dicker Kruste), Fein- und Grobgemengtes.

"War Schneefoot mit?" fragte mein Vater und kratzte sich.
"Nein, natürlich nicht", sagte mein Bruder.
Wieso sei das natürlich? Was? Er habe klar und deutlich gefragt, dann könne er auch sine akkurate Antwort verlangen.
Er spießte die Butterrose auf sein Messer und zerquetschte sie auf seinem Brot.

Wie es mit den Schularbeiten stehe, ob er die gemacht habe. Man höre und sehe nichts.
"Denkst du etwa nicht? sagte mein Bruder und sah ihn gerade an.
Er solle nicht so frech sein, sonst kriege er ein paar hinter die Löffel. Wie sähe er denn überhaupt aus!? Diese Haare! Wie'n Friseurlehrling, völlig verbumfeit.

"Wie so'n Heini", meinte Ulla, "oder ein Lui, besser noch: wie ein Lui. Wie ein Lui."
"Ja", sagte meine Mutter, "er hat 'n richtigen Katerkopf." Ordinär. Widerlich. Ekelhaft. "Wenn du wüßtest, wie widerlich du aussiehst." Er solle mal in'n Spiegel kucken, ob er das schön fände. Frau Amtsgerichtsrat Warkentin habe neuulich schon gesagt: "Ihr Junge, läßt de sich eigentlich die Locken brennen?"

Mein Bruder aß gemütlich weiter. "Was kümmert es die stolze Eiche, wenn sich ein Borstenvieh dran wetzt."
Da war das Maß voll. Mein Vater riß sich die Serviette aus dem Kragen und schrie: "Roztlöffel!" ging nach nebenan und kam wieder.

Und meine Mutter rief: "Ich glaube wirklich, der muß mal tüchtig welche hinter die Ohren haben. Wie isses nun bloß möglich!" Das tue ihm bestimmt gut. Der Kanarienvogel hüpfte auf seine Schaukel und fing an zu trällern." ... man bittet, man fleht!", aber das würde jetzt anders, von morgen an herrsche hier ein strenges Regiment, das könne er sich gesagt sein lassen." ... und du! (damit meinte sie mich) "du wackelst nich so mit dem Stuhl! Das haben wir dir auch schon tausendmal gesagt."

Das sei ja wie bei Högfeld, sagte mein Bruder und schnitt das Fett vom Schinken ab. "Familienzirkus", ob wirdas Bild kennten.
Da setzte sich mein Vater wieder und stopfte die Serviette in den Kragen. Jungedi, sagte er mit schiefem Mund, sowas hätte er sich bei seinem Vater aber nicht erlauben dürfen. Da habe ein anderer Wind geweht.
Einmal, beim Ausholen mit dem Schacht, habe sein Vater die Lampe kaputtgeschlagen. Zäng! Ein Regen von Glas. "Hurregottneja!" Und dan natürlich gelacht.
"Ja" sagte meine Mutter. Ihre Mutter habe an ihr mal eine Rutezum Strunk gehauen, nur weil sie nicht "Gesegnete Mahlzeit" habe sagen wollen.

"Mich hast du ja auch mal vorgehabt", sagte Ulla, "in der Schlafstube, da konnte ich dir nicht mehr entwischen. Mit dem gelben Onkel. "Aua, wenn sie noch dran denke...


https://www.youtube.com/watch?v=EFvYI_WtqxA


Tadellöser und Wolff- 8. Kapitel- Walter Kempowski


http://www.fernandezbaladron.com/


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